Motor

Vergaser

Getriebe

Elektrik

Lichtmaschine

Bremse

Ständer

mail to:
Lars Lassen

Online Counter kostenlos 

website design software
Links

1978

Kauf einer V 7 Special, Baujahr 1971 mit ca. 30 000 km Laufleistung, “deutsches” Modell mit Linksschaltung zum Preis von 2000 DM.
“Verbesserungen”: große Chromspiegel, Blinker und Kennzeichenhalter von Yamaha(?), großer Gepäckträger, Ölthermometer usw.

1979

Verkauf für die mir damals gewaltig erscheinende Summe von 2700 DM.
Was für ein gutes Geschäft - dachte ich damals....
Anschließend dann Kauf einer neuen 850 T3 und danach viele andere “Mopeds”.

2010

In der Oldtimer-Markt erscheint eine Anzeige:

Da der Standort nicht zu weit entfernt war: hin, und gekauft.

Also mal der “kleine Check” und dann gehts los.
Dachte ich zumindest, aber:

Es könnte alles so einfach sein, ist es aber nicht

Es folgten so einige Arbeiten:

Vergaser

Gereinigt und Dichtungen gewechselt.



Von dem neu erworbenen Überholsatz passen leider nur die markierten Teile.
Die Gasseile waren leider etwas zu lang, so dass die Schieber nur zu etwa 3/4 ihres Weges hochgezogen wurden, also andere Verstellschrauben (in der BMW-Grabbelkiste gefunden und aufgebohrt)  verwendet und schon hatte der Motor auch Leistung.
Dabei festgestellt, dass ein Benzinschlauch eingerissen und innen mittels hineingeschobenem Boughierrohr geflickt war.

 

Motor

Da der Motor keinen Ölfilter hat, habe ich mir bei Stein-Dinse den Umbausatz auf einen innenliegenden Ölfilter bestellt.
Problem: die Beschreibung ist zum Teil falsch, zum Teil unvollständig.
Der Ölfilteradapter musste leicht abgefräst werden, da er die Welle der Ölpumpe blockierte, der Ölpeilstab musste um 15 mm gekürzt werden, andernfalls wäre eine Montage überhaupt nicht möglich gewesen.

Der Umbausatz

Da der Ölfilter über Kopf eingebaut wird, muss er vorher mit Öl gefüllt werden, selbst dann ist nicht unbedingt sicher gestellt, dass die Ölpumpe keine Luft ansaugt.
Daher empfiehlt es sich, vor dem Starten des Motors den Öldruck zu messen.

Geht ganz einfach und sehr günstig mit einem Manometer aus dem Heizungsbau, Kosten ca. 2,65 €,einem Adapter (Druckluftzubehör) mit Gewinde M 12 x 1,5, einem Druckluftanschluss, der auf das Monometer passt, etwas Schlauch und 2  Schellen.

An Stelle des Öldruckgebers einschrauben und Starter betätigen.

 

Vorsichtshalber habe ich den Motor zwecks Überprüfung und Reinigung zerlegt.

Hierbei traten doch so “einige” Mängel zu Tage.

- vorderer Kurbelwellenstumpf in Bereich des Zahnrades rostig, die beiden Halbmondkeile mittels Hammer “verstemmt”, de
 O-Ring hinter dem Zahnrad mit einem dicken Span als “Verdrehsicherung”.
Axialspiel der Kurbelwelle ca. 2 mm, starkes Spiel in den Hauptlagern.
Hubzapfen ausserhalb des letzten Untermaßes.

Hubzapfen fast völlig verstopft, hier ein Teil des Drecks, der sehr fest saß.

 

- Nockenwellenlager stark eingelaufen, auch die hintere Lagerung direkt im Block, Axialspiel 1,5 mm

 

- Zylinder und Kolben in gutem Zustand, jedoch Zylinder mit Gussbuchse eines anderen Modells

- Zylinderköpfe: Ventilführungen ausgeschlagen, Sitze schlecht, Kipphebelwellen eingelaufen und Kipphebel mit Spiel.

 

Elektrik

Beim Öffnen des Scheinwerfers fiel der Einsatz aus dem Chromring, Befestigung: Fehlanzeige, die Standlichtlampe hing nur am  Anschlusskabel, Halterung im Reflektor nicht vorhanden.
Kabelsalat mit lose an Strippen hängenden Relais, die mit Klebeband umwickelt waren im Lampengehäuse.
Standlicht nicht schaltbar, weil nicht am Zündschloss angeschlossen.

Lichtmaschine

Die Lichtmaschine und insbesondere ihre Halterung sind ein bekannter Schwachpunkt.
Hier ist besonders auf gute Klemmung mittels des Spannbandes zu achten. Auch der Führungsbolzen muss stramm in der Bohrung des Motorgehäuses sitzen.
Bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass einer der beiden Bolzen, die die Halterung mit dem Motorgehäuse verbinden, wohl schon vor langer zeit angerissen war und die Lichtmaschine leicht schief stand.
Die Entfernung des Bolzenrestes war mittels eines Proxon-Stabschleifers mit einem 3 mm Diamantschleifstiftes so gut möglich, dass das original Gewinde wieder benutzt werden kann.

Durch die lose Lichtmaschinenhalterung war die Ölleitung zum linken Zylinderkopf fast durchgescheuert

 

Bremslichtschalter nur noch in Fragmenten vorhanden. Ersetzt durch einen Schalter von  Bosch, der ursprünglich mal in einer Bundeswehr Maico M 250 B sass. Hierzu eine Aluplatte als Aufnahme zurecht gesägt / gefeilt / gebohrt.

Auch die Batterieanschlüsse etwas seltsam: jede Menge dünne Massekabel, einige Pressverbinder lose auf den Kabeln.

 

Verteiler

Die Lagerung des Verteilers war ausgeschlagen. Die beiden Führungsbuchsen im Gehäuse wurden durch selbstgefertigte Bronzebuchsen ersetzt, die passend aufgerieben wurden.
Das Radialspiel wurde durch Beilage von Passscheiben ausgeglichen und ein neues Schneckenrad montiert.

Im oberen Bereich des Verteilers befindet sich unter dem Verteilerfinger ein Filzstück, dass geölt wird und das Öl an die Verstellmechanik abgibt.

Die Montage der Federn für die Fliehkraftverstellung erfolgt wesentlich einfacher, wenn man die Federn auf einen Durchschlag mit 4 mm Durchmesser “aufspießt”, dann über den Bolzen hält und hinunterdrückt.

Getriebe

Das Getriebe wurde zerlegt und erhielt neue Lager, die Buchsen der Losräder auf der Ausgangswelle waren ausgeschlagen und wurden neu gedreht, die Schalttrommel ausdistanziert:

Alle Wellen ausbauen,
dann nur die Schalttrommel mit den vorhandenen U-Scheiben einsetzen, den Arretierstift mit der Feder unter der Entlüftungsschraube rausnehmen.
Deckel mit Dichtung drauf und durch die Bohrung der Eingangswelle mit dem Finger prüfen, ob sie sich leicht dreht, oder noch Spiel hat.
Dieses dann durch ausmessen oder probieren bis auf minimales Spiel mittels Scheiben ausgleichen.
Dann mal die Schaltgabeln ansehen, ob die vorne (Fahrtrichtung) oder hinten in den Klauenkupplungen geschliffen haben.
Haben sie z.B. hinten geschliffen, dann wurden sie von der Schalttrommel nach hinten gedrückt, also von den ermittelten Scheiben der Schalttrommel etwas von vorne nach hinten packen.
Wenn die Eingangs- Zwischen- und Ausgangswelle ausdistanziert werden sollen, was ja eigentlich nach offiziellem Werkstatthandbuch (im Gegensatz zu den späteren 5-Gang-Getrieben) nicht vorgesehen ist, daran danken, dass die Ausgangswelle mit der Mutter nach hinten gespannt wird, diese also vorne keine Scheibe braucht.

Mal so als Anhaltswert: bei BMW werden als Spiel maximal 0,1 mm vorgegeben.


Insgesamt waren die Wellen aber doch schon recht eingelaufen und die Losräder abgenutzt, so dass ich ein anders Getriebe verwenden werde.

Bremse

Damit eine optimale Bremswirkung erzielt wird, ist es wichtig, dass alle Übertragungsteile in einwandfreiem Zustand sind.
Hierzu gehört auch die Buchse des Bremshebels.
Hier wurde eine neue Buchse angefertigt und eingepresst.

 

vordere Bremse zerlegt

 

Seitenständer

Der Seitenständer war im oberen Bereich verbogen.
Er wurde erhitzt und gerichtet, anschließend aufgesägt. Ein Rohr wurde auf den passenden Innendurchmesser abgedreht, die Ständerteile erhielten Bohrungen. Anschließend wurde das Rohstück in die Ständerteile eingepresst und verschweißt und verschliffen.

 

[Home] [Links]